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Adaptive City Mobility (ACM): Dieses deutsche Startup sitzt in den Startlöchern Indiens Transportsektor zu revolutionieren

Adaptive City Mobility (ACM): Dieses deutsche Startup sitzt in den Startlöchern Indiens Transportsektor zu revolutionieren

Wednesday August 30, 2017 , 5 min Read

Das Münchener Startup Adaptive City Mobility (ACM), das durch ein Konsortium namenhafter Unternehmen, gegründet wurde, ist bereit den indischen Markt mit ihrem emissionsfreien Mobilitätskonzept zu erobern

Am 27. März 2017 stellte Paul Leibold, Initiator und Projektleiter von Adaptive City Mobility (ACM), sein Mobilitätskonzept mehr als 50 indischen Investoren, Unternehmen und Inkubatoren in Bengaluru/Indien vor. Es ist der letzte Tag des zweiten Deutsch-Indischen Startup Bootcamps, das zehn Jungunternehmer aus Deutschland und Indien, die den Möbilitäts- und Transportsektor revolutionieren wollen, zusammengebracht hat. Zehn Tage, an denen Paul an seinem Geschäftsmodell gearbeitet hat und sein Produkt wieder und wieder erklärt hat, finden mit dem Demoday an diesem Tag ein gelungenes Ende. Paul fährt als bestes deutsches Startup des Bootcamps nach Deutschland zurück.

Es ist Pauls erstes Mal in Indien und die Reise ist voller Herausforderungen: Nach acht Stunden auf einem unbequemen Sitz in der Economy-Klasse, verpasst er seinen Flug nach Kolkata. Auch das indische Englisch macht ihm zu schaffen. Aber die Müdigkeit und Sprachprobleme halten ihn nicht davon ab ein Treffen nach dem anderen wahrzunehmen. Paul ist nicht alleine nach Indien gekommen. Er hat seinen Finanzberater Helmut Haimerl mitgebracht. „Ich meine es ernst. Das ist keine Spassreise für mich. Ich möchte den indischen Markt erobern, möchte Investoren und potenzielle Partner kennenlernen und am liebsten schon morgen beginnen", fügt er hinzu.

Überzeugungskraft gebraucht

Fünf Monate später hat Paul mit dutzenden indischen Investoren und Unternehmern gesprochen. Der OLA Gründer Bhavish Aggarwal, das indische Pendant Ubers, sowie ein Vertreter des indischen Solaunternehmens ACME haben Paul sogar in Deutschland besucht. Der richtige Partner, mit dessen Hilfe Paul einen indischen Projektleiter finanzieren kann, ist jedoch noch nicht aufgetaucht. „Wir haben gemerkt, dass viele nur kommen, um sich von unserem Produkt inspirieren zu lassen, aber eigentlich zu stolz sind mit uns zusammenzuarbeiten und somit zuzugeben, dass ein kleines Startup vielleicht ein Produkt entwickelt hat, das den städtischen Transport revolutionieren könnte. Außerdem denken viele Investoren, wenn sie unsere Webseite sehen. ‘Wow, soviele namenhafte Unternehmen sind Teil des Projektes. ACM braucht keine Finanzierung mehr.‘ Aber das ist nicht die Wahrheit“, erklärt Paul. Dabei sind die Reaktionen der Investoren durchweg positiv: „Das ist genau das, was wir in Indien brauchen“ oder „ein System mit Möglichkeiten zum Akkuwechsel ist ein Muss in Indien, da die Stromnetze keine Schnelle-Lade-Infrastruktur zulassen“, sind einige der Aussagen, die Paul immer wieder hört.

Vielfältige Anwendungsbereiche

Tatsächlich steht Adaptive City Mobility für mehr als nur ein Produkt: Es ist ein neuer emissionsfreier Lösungsansatz für die urbane Personen- und Güterbeförderung. Neben einem energieeffizienten und kostensparenden Leichtbaufahrzeug, hat ACM ein innovatives und modulares Niedervolt-Akkuwechselsystem entwickelt, dass nach 120-160 km innerhalb von fünf Minuten ausgetauscht werden kann. Die innovative IKT-Technologie vervollständigt das Konzept und ermöglicht die Nutzung des Fahrzeuges von verschiedenen Gruppen. Gefragt, was sein System so einzigartig macht, antwortet Paul schnell: „Das ganzheitliche Konzept".

„Bei der Entwicklung hatten wir immer das Geschäftsmodell im Kopf, niemals die Technik. Wir wollten eine Lösung nicht für den einzelnen Kunden, sondern für die Stadt von morgen, mit ihren verschiedenen Nutzergruppen, schaffen. Der Begriff ‘Shared Economy’ stand dabei im Zentrum der Entwicklung und hat das Design und die Techologieanforderungen maßgeblich bestimmt.“

Leuchtturm Projekt der deutschen Regierung

Im Jahr 2011 von Paul initiiert, brauchte er ein Jahr, um die richtigen Partner zu identifizieren. Zehn Unternehmen und Einrichtungen aus der Wissenschaft sind seitdem an Bord gekommen, um Pauls Traum zu verwirklichen. Aber der Weg war steinig, denn die verschiedenen Interessen unter ein Dach zu bekommen, war nicht immer einfach. Seit 2013 wird das Projekt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt. Seitdem hat sich die Zusammenarbeit verbessert, da ein Kooperationsvertrag die Verwertbarkeit der Ergebnisse sichert. Heute ist ACM eins von sieben eMobility Leuchtturmprojekten der Bundesregierung.

Ein Umweltschützer, Unternehmer und Visionär

Paul hat sich schon immer für ganzheitliche Konzepte interessiert, die zu der Bewältigung einiger der größten Umweltherausforderungen beitragen. Nach dem Studium der Informationstechnologie, machte er noch einen Abschluss als Wirtschaftsingenieur und ein Aufbaustudium im Bereich Industriedesign. Nach einem Abstecher bei einer Beratungsfirma, die Strategien für einige der führenden deutschen DAX-Unternehmen entwickelt, fängt er bei BMW, im damals noch neuem Bereich der Elektromobilität, an zu arbeiten – ein damals noch zukunftsträchtiger Bereich. Sein Herz jedoch hatte begonnnen für die Elektromobilität zu schlagen. So schloss er sich 2004 einem russischen Milliardär an, um einen völlig neuartigen Rollstuhl zu entwickeln - einer, der die Treppe hinaufsteigen und sich bei Bedarf in einen Roller umwandeln könnte. Von der Startup Szene beeindruckt und von der Motivation angetrieben etwas Einzigartiges zu entwickeln, stellte er 2011 das ACM-Konzept einer Gruppe von Unternehmen vor – der Beginn von Adaptive City Mobility.

Die Zukunft fest im Blick

Heute hat ACM nicht nur bereits einen ersten Prototypen entwickelt, sondern baut weitere acht Autos für einen Feldtest Ende des Jahres in München. Mehr als zwanzig Millionen Euro wurden bisher in das Projekt investiert. „Indien und China bilden heute ein Drittel der Weltbevölkerung und sind mit den größten Umweltproblemen konfrontiert“, führt Paul aus. „Sie suchen daher weltweit nach innovativen Lösungen, wie wir sie anbieten."

In der Tat: Indien möchte bis 2030 nur noch Elektrofahrzeuge auf den Straßen haben. Eine Reihe von Programmen wie der Elektromobilitätsplan (National Electric Mobility Mission Plan), 2013 sowie der Plan zur schnelleren Einführung und Herstellung von Hybrid- und Elektrofahrzeugen (Faster Adoption and Manufacturing of Hybrid & Electric Vehicles), 2015, wurden in jüngster Zeit eingeführt, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen.

„Wir sehen, dass es der richtige Zeitpunkt ist, in den indischen Markt einzutreten und suchen deshalb derzeit nach Produktionspartnern und Investoren. Wir wollen mit dem Wissen, das wir in den letzten Jahren gewonnen haben, auch die indische Regierung bei ihrer Politikgestaltung beraten. Langfristig ist es natürlich unser Ziel, unser Gesamtkonzept zu erschwinglichen Preisen anzubieten und somit den Stadtverkehr Indiens zu revolutionieren", so Paul.

(Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten und Meinungen sind die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten von YourStory wider.)