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Nomen Est Omen – Wenn der Name Programm ist

Nomen Est Omen – Wenn der Name Programm ist

Tuesday August 28, 2018 , 4 min Read

Der Berliner Verein GoVolunteer hilft interessierten Freiwilligen ein soziales Engagement zu finden, das zu ihnen passt und wirbt für eine buntere und vielfältigere Gesellschaft.

Das Helfen Bedürftiger hat Malte Bedürftig schon im Namen mitbekommen. Nach dem Studium arbeitet Malte zunächst als Berater für verschiedene öffentliche Klienten. Nebenbei hilft er ehrenamtlich Obdachlosen und Geflüchteten. Mit einer Gruppe von Freunden, Bekannten und Kollegen geht er regelmäßig in Notunterkünfte. Dort unterstützt Malte, wo er nur kann - mit Kindern spielen, eine Bibliothek aufbauen, Integrationskurse entwickeln. Was klein begann, wird immer größer. „Plötzlich waren es über 100 Leute, die helfen wollten und mich wöchentlich fragten, was sie tun können“, sagt Malte.

„In dieser ganzen Situation, die doch sehr tragisch war, fand ich es persönlich sehr inspirierend, dass Leute, die nicht unbedingt die klassischen Weltretter waren, plötzlich trotzdem mithelfen wollten. Gleichzeitig fühlten sich jedoch viele Helfer verloren, weil sie nicht wussten, wo sie anfangen sollten“, führt er weiter aus.

Finde ein soziales Engagement, das zu dir passt

Die Idee von GoVolunteer war geboren. Mit dem Ziel mehr Menschen für soziales Engagement zu motivieren, arbeitet GoVolunteer heute in drei Bereichen. „Unsere Hauptaufgabe ist hilfsbereite Freiwillige dabei zu unterstützen, ein soziales Engagement zu finden, das zu ihnen passt. Es werden dazu auf der Plattform verschiedene Projekte vorgestellt. Mit Hilfe der Ortssuchfunktion kann jeder Interessierte gucken, was in seiner Nähe passiert“, sagt Malte. Bereits 5.000 Leute konnten so vermittelt werden. 120.000 Hilfsbedürftige haben bis heute von der Plattform profitiert.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Arbeit des Vereins ist Netzwerkarbeit und Unterstützung von kleineren sozialen Organisationen durch Beratung, Coaching und Vernetzung. „Wir sehen uns als Sprachrohr kleinerer Organisationen und unterstützen diese bei der Kommunikation, im Projektmanagement und vernetzen sie auch untereinander“, führt Malte weiter aus. Um ein Bewusstsein für das Thema Vielfalt zu schaffen, gehören auch Öffentlichkeitsarbeit und Advocacy zum Themenspektrum, das GoVolunteer abdeckt. „Insbesondere in letzter Zeit sind die Ressentiments gegenüber Flüchtlingen in der öffentlichen Wahrnehmung stark gestiegen.

Es gibt jedoch auch sehr viele Menschen, die sich aktiv engagieren. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt daher auf der Kommunikation. Wir kommunizieren Erfolgsgeschichten und wollen mit Vorurteilen aufräumen“, sagt Malte. Zu diesem Zwecke führt GoVolunteer regelmäßig Kampagnen zum Thema Vielfalt durch. Mit der Aktion ‚So bunt ist Deutschland‘, an der sich eine Reihe Prominenter beteiligen, gibt GoVolunteer Menschen in Deutschland die Möglichkeit zu zeigen, dass sie an eine vielfältige und tolerante Gesellschaft glauben.

Mit Buntstiften für die Vielfalt

Die Finanzierung seiner Idee bereitet Malte jedoch schlaflose Nächte. „Wir hatten lange Durststrecken und mussten unsere Ansprüche wesentlich runterschrauben – auch persönlich“, sagt Malte. Finanziert wird GoVolunteer von Spenden und Fördermitteln der Europäischen Union und der Aktion Mensch. „Das Finanzierungsthema hat uns fast in den Wahnsinn getrieben. In dem Non-Profit Bereich ist man leider auf Förderung angewiesen, die oft aber nur sehr bürokratisch mit langer Vorlaufplanung zu bekommen ist. Vieles in unserem Bereich ist aber eher spontan und wir haben oft Ideen, die wir gern flexibel umsetzen möchten“, sagt Malte. Daher orientiert sich GoVolunteer zunehmend sozialunternehmerisch.

„Wir hatten die fixe Idee ein Buntstifte-Set rund um das Thema Hautfarbe herauszubringen, denn in Deutschland versteht man unter dem Ton Hautfarbe nach wie vor rosa, obwohl das Spektrum der Hautfarben doch wesentlich größer ist. Im Rahmen einer Kampagne für Vielfalt verkaufen wir diese Buntstifte mittlerweile sehr erfolgreich und können so unsere anderen Aktivitäten querfinanzieren“, sagt Malte.

Das Management Trio

Malte gründet GoVolunteer zunächst alleine. Nach kurzer Zeit kommt Henryk Seeger dazu. „Henryk brachte Erfahrungen auf der geschäftlichen Seite mit und hat unter anderem ‚Deutschland Rundet Auf‘ gegründet“, sagt Malte. Mit Thomas Noppen, der vorher bereits ‚HiMate‘, ein gemeinnütziges Start-up im Integrationsbereich gegründet hat, ist das Trio komplett. Ergänzt wird das Team von 12 Festangestellten und vielen Volunteers und Praktikanten. „Darüber hinaus unterstützen uns viele ehrenamtliche Freiwillige, die für uns Multiplikatoren nach außen sind“, sagt Malte.

Von der Unterstützung bei der Integration bis hin zur Altenbetreuung

Während der bisherige Fokus auf Integrationsprojekten lag, möchten Malte und sein Team in der Zukunft auch andere Themenschwerpunkte abdecken. „Wir wollen GoVolunteer auf alle Bereiche des sozialen Engagements erweitern, zum Beispiel auf den Bereich Altenbetreuung und Umwelt- und Naturschutz“, sagt Malte. Hierfür sucht Malte momentan nach verschiedenen Partnern. „Spannende Zeiten liegen vor uns, insbesondere vor dem Hintergrund, dass soziales Engagement in unserem Land weiter stark wächst und somit als klarer Zukunftstrend gelten darf. Das macht Hoffnung!“, sagt Malte abschließend.