Der erste sehr lehrreiche Monat eines deutschen Abiturienten in der Startup Welt Indiens
Nach dem erfolgreichen GINSEP-Start (German Indian Startup Association Program), vieler deutsch-indischer Partnerschaften und dem im letzten Jahr eingeführten YourStory Germany Portal, fühle ich mich verpflichtet über meinen ersten Monat als Intern bei YourStory in Bangalore, einer sehr wichtigen Stadt in der Startup Welt Indiens, zu berichten und meine Erfahrungen in dem zweitgrößten Startup-Ökosystem der Welt und in der sehr besonderen Kultur Indiens mit unseren beiden Ländern zu teilen.
Ich, Lorenz Oswald, 19 Jahre alt, befinde mich seit Anfang Februar in Indien. Nachdem im Sommer 2017 mein Abitur abgeschlossen war, ging ich auf Interrail Tour durch Europa, verdiente mir Geld als Kellner und Barkeeper, und dann endlich ging es los nach Bangalore. Ich hätte auch nach Australien gehen können, so wie viele andere in meinem Alter, doch ich entschied mich für die Challenge. Bangalore wird als das Silicon Valley Indiens bezeichnet, denn hier existiert ein riesiges Startup-Ökosystem. Indien ist das zweitgrößte Startup-Ökosystem der Welt.
Ein Praktikum bei dem Wegbereiter der indischen Startup-Historie, dem Nummer 1-Medienunternehmen für Unternehmer, Startups und jede Person, die über ein Interesse in das Indische Wirtschaftssystem verfügt, YourStory, soll mir diese wichtigen Erfahrungen für mein zukünftiges Leben geben. Nicht einmal vier Wochen später ist der Monat Februar vorbei und ich fühle mich so inspiriert wie nie und deshalb “gezwungen” meine Erfahrungen hier in Indien mit meinem Heimatland Deutschland, auf Deutsch, über das Yourstory Germany Portal, und mit dem Land Indien, auf Englisch, über das indische YourStory Portal, teilen zu wollen.
Zuerst würde ich der deutschen Leserschaft sehr gerne die Geschichte von Yourstory und dessen Stellenwert für das gesamte Land Indien und die dazugehörige Entwicklung des indischen Ökosystems in den letzten 10 Jahren, erklären.
YourStory
YourStory wurde im Jahre 2008 von Shradha Sharma gegründet, mit der Überzeugung, dass jede unternehmerische Geschichte wichtig ist und erzählt werden sollte. Das indische Startup-Ökosystem ist ebenfalls 10 Jahre alt. Inwiefern hängt das zusammen? Im Jahre 2008, als niemand über all diese inspirierenden Unternehmer Geschichten schreiben wollte, fing Shradha ihr eigenes Projekt an. Seitdem hat sich Indien zum zweitgrößten Startup-Ökosystem der Welt entwickelt.
YourStory hat einen großen Anteil an dieser Entwicklung. Dies spiegelt sich in der enormen Wertschätzung der indischen Bevölkerung für YourStory wieder. Denn, als die Startup Kultur in Indien anfing, wurde YourStory gegründet und begleitete diese Entwicklung Schritt für Schritt. Sie schrieben über jede inspirierende Startup Geschichte Indiens und halfen dadurch Startup Giganten wie Flipkart, Snapdeal und vielen weiteren Startups, so groß und erfolgreich zu werden, wie sie heute sind.
Heute hat YourStory über 6 Millionen Unique User pro Monat und jedes Startup Indiens träumt von einem YourStory Artikel über sich. Das zum Stellenwert YourStorys in Indien.
Indien-Eindruck - Startup Welt
Indiens Kultur ist beeindruckend. Man wird sehr warm willkommen geheißen und die meisten Menschen sind sehr offen und lieb. Ich kam hier an und wurde sofort integriert. Als ein Kollege mitbekam, dass ich nach einem Zimmer suche, bot er mir direkt an, bei ihm jzu wohnen. Ein weiterer Kollege nahm mich gleich am Samstag und Sonntag mit zum Fußballspielen mit seinen Freunden. An meinem ersten Tag in Indien wurde ich auch direkt in ein wichtiges Meeting mitgenommen. Es war so schwer für mich etwas zu verstehen, ich rätselte zwischendrin sogar, ob das Meeting in Hindi gehalten wurde. Indian English halt. Doch nach ein paar Tagen gewöhnt man sich daran und versteht jeden Satz.
Mein erstes Event war sehr merkwürdig. Ich durfte die Yourstory Mitarbeiter begleiten. Als wir dort ankamen, war ich innerhalb von wenigen Minuten alleine und für mich selbst verantwortlich. Denn auf solchen Events geht es ausschließlich um das “Connecten”. Das bedeutet, dass alle Gäste des Events primär dort sind, um zukünftige Geschäftspartner zu finden. Ein Startup-Gründer sucht zum Beispiel nach Investoren, und stellt sich diesen dann vor und präsentiert seine gesamte Geschäftsidee, um diesen davon zu überzeugen. Das erinnerte mich an die mündlichen Referate in der Schule. Anschließend werden Visitenkarten ausgetauscht.
Ein Investor sprach mich an und als ich mich als “Praktikant” ausgab, war er ganz schnell wieder weg. Ein anderer, scheinbar sehr wichtiger Mann, kam zu mir und sprach mich mit den Worten: “Ich glaube, wir haben uns letztes Jahr getroffen” an. Ich reagierte natürlich wie folgt: “Das kann leider nicht stimmen, denn ich bin erst vor ein paar Tagen hier angekommen”. Daraufhin verflog auch sein Interesse direkt. Im Nachhinein, als ich meine Kollegen wieder traf und ihnen von den Gesprächen erzählte, meinten sie alle: “ You should have played big!” und fingen an zu lachen.
Heute nach gut einem Monat in Indien, weiß ich, dass Connections das A und O in dieser Startup-Welt sind. Die Hauptthese ist, was bringt es einem eine gute Idee zu haben, wenn man nicht über die Connections zu Investoren verfügt, um diese Idee finanzieren zu können, und zu anderen Entrepreneuren, die einem helfen werden diese Idee umsetzen zu können. Das ist auch der Grund, weshalb all diese Events organisiert werden.
Nicht wegen all der interessanten Reden und dem Programm. Der Hauptgrund ist das “Connecten”. Das Startup Ökosystem Indiens boomt. Es verfügt über 20.000 Startups, und es ist 2,3 Billionen Dollar schwer, das Durchschnittsalter eines Gründers liegt bei 28 Jahren. Der Traumjob der meisten indischen Schüler ist es ein Startup zu gründen. Ich bin sehr beeindruckt von dieser Startup Bewegung in Indien.
Soziale Zustände
Der traurige Eindruck Indiens ist die große Armut und die große Kluft zwischen Arm und Reich. Bangalore ist hierbei sehr harmlos. Aber da ich eine Woche in Delhi verbracht habe, habe ich auch die andere Seite kennengelernt. Ein sehr junges Mädchen hält ein Baby in ihrem Arm, beide splitternackt, auf einer Verkehrsinsel zwischen zwei Hauptverkehrsstraßen, im Dreck liegend, und weit und breit sind keine Eltern oder andere Familienangehörige zu sehen. Das ist die bittere Wahrheit Indiens.
Auf jeglichen Straßen herumlaufende Kühe und Esel, Spielzeugverkäufer/ Fruchtverkäufer mitten im Verkehr, zerstörte Straßen, Slums, riesige Müllhalden mitten in der Stadt, Bettler an jeder Ecke, “Stromkabelsalate” verteilt in der ganzen Stadt, menschenverachtende Jobs, wie z.B. dem Fahrradrikscha-Fahrer und das giftige Leitungswasser, sind sehr traurige Eindrücke die man in ein paar Tagen Delhi aufnimmt. Diese Erfahrungen helfen einem, die gegebenen Standards in Deutschland viel mehr wertschätzen zu können.
Deutsch-Indische Woche
Im Februar besuchte eine deutsche Delegation, organisiert und zusammengestellt durch den Bundesverband deutscher Startups und YourStory, das Land Indien, um einen Einblick in das indische Startup Ökosystem zu erhalten. Zuerst besuchten sie Bangalore, das Silicon Valley Indiens, und besichtigten dort die wichtigsten indischen Startups wie z.B. BigBasket, Ola und Flipkart.
Bigbasket ist ein Online Lebensmittelhändler und es war sehr interessant für mich, einen ihrer Hauptstandorte zu besuchen und die sehr harten Arbeitsbedingungen, die riesige Menge an Lebensmitteln und deren Geschäftsidee kennen lernen zu dürfen. Flipkart ist ein E-Commerce Unternehmen, vergleichbar mit Amazon. Hierbei war es sehr beeindruckend zu erfahren, wie wichtig die Analyse von Daten für diesen Großkonzern ist.
Ola, das Car-Sharing Unternehmen und der Uber Rivale in Indien, und deren Geschäftsphilosophie beeindruckten die deutsche Delegation sehr. Unglaublich interessant waren auch die zwei Events: ein Networking-Dinner mit bedeutenden Startup-Abgeordneten Indiens und das T-Systems Event.
Danach durfte ich die deutsche Delegation nach Delhi begleiten. In Delhi besuchten wir die sehr interessanten Startups: Juggernaut, Fabindia, StalkBuyLove und Paytm. Juggernaut ist ein sehr interessanter Buchverlag, der eine sehr coole und preiswerte E-Reading App kreiert hat. Fabindia ist ein Unternehmen, das in Indien fabrizierte Produkte verkauft. Hierbei findet man alles von traditionell indischer Kleidung, Health Care Produkten oder auch Möbeln.
Das Highlight des Tages war aber der Besuch des E-Commerce Startups für Fashion : StalkBuyLove. Ihre Philosophie ist nur auf Bestseller zu setzen, da sich diese zu 100% verkaufen werden. Um neue Bestseller zu finden, kreieren sie sehr viel verschiedene neue Kleidungsstücke. Hierbei produzieren sie aber immer nur ein Kleidungsstück. Und wenn dieses gut ankommt und es eine hohe Nachfrage danach gibt, haben sie das Design des Kleidungsstückes parat und können in kürzester Zeit sehr viel nachproduzieren. Mit dieser Methode gehen sie kein finanzielles Risiko ein. Die Konsumenten kriegen ausschließlich Bestseller als Vorschläge.
Das gesamte Sortiment besteht zu 20% aus Bestsellern, welche die Profit Quelle sind, und zu 80% aus Versuchsobjekten, die die Möglichkeit haben, zu Bestsellern zu werden. Zusätzlich wird deren Website auch oft zum Stöbern genutzt, denn man wird nicht zum Kauf forciert, wie auf anderen E-Commerce Seiten. Man kann ganz entspannt und genüsslich wie in einer Boutique nach interessanten Produkten suchen, ohne ein festes Ziel haben zu müssen.
Das indische E-Payments Unternehmen, Paytm, beeindruckte die deutsche Delegation sehr, denn so etwas existiert in Deutschland nicht. Hierbei kann jeder, der ein Smartphone besitzt, über die Paytm App bezahlen. Selbst beim indischen Streetfood-Händler kann man oft per Paytm bezahlen. In Indien verfügen sehr wenige Menschen über ein Bankkonto, da sich dies erst ab einem bestimmten Besitz lohnt.
Für Paytm ist nur ein Smartphone notwendig. Man zahlt über Paytm und wird über Paytm bezahlt. Die vor kurzem konkurrierende Variante: Whatsapp Payments, ist einer der ersten ernstzunehmenden Konkurrenten Paytms. Zusätzlich bietet Paytm Versicherungen an, die Möglichkeit sich Geld zu leihen, Vermögensmanagement, spezielle Deals und die Möglichkeit Tickets für Events oder Reisen zu buchen, an.
Das GINSEP (German Indian Startup Exchange Program) wurde am 23. Februar in Neu-Delhi, in Begleitung Liz Mohns, der Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung und des Lenkungsausschusses der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft und stellvertretenden Vorsitzendenen des Vorstandes von Bertelsmann, sehr vieler wichtiger indischer Unternehmer und Politiker, sowie Dirk Wiese, dem parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, und vielen weiteren sehr bedeutenden Gästen, gestartet. Dies war gleichzeitig der offizielle Start einer sehr bedeutenden unternehmerischen Partnerschaft zwischen Indien und Deutschland.
10 Jahre YourStory
Nachdem der “Delhi-Belly” meinen Magen einen Tag lahm legte, kam es zu dem wichtigsten YourStory Event des Jahres: dem 10 jährigen Jubiläum von YourStory. Gäste waren: Liz Mohn, Shri Giriraj Singh, der indischen Staatsminister für Micro, Small and Medium Enterprises im Government of India, John L. Bissell, der amerikanische Unternehmer und Gründer von FabIndia, Vani Kola, der Gründerin und Geschäftsführerin Kalaari Capitals, und vielen weiteren sehr berühmten Startup-Gründern, Investoren, Unternehmern und politischen Größen. Während diesem Event wurde mir die Wichtigkeit des Medienunternehmens YourStory demonstriert.
Taj Mahal
Am nächsten Tag stand ich sehr früh auf und mietete mir ein “Day-Cab” über das Startup Ola, und fuhr nach Agra um eines der sieben Weltwunder, den Taj Mahal, zu besichtigen. Nach viereinhalb Stunden Autofahrt und einer halben Stunde Aufenthalt auf einem sehr lebendigen indischen Autobahnhof, kam ich endlich in Agra an und bekam meine Möglichkeit den Taj Mahal zu besichtigen.
Nachdem ich nach 3-4 Stunden Taj Mahal zurück am Parkplatz angekommen bin, schwirrten mir durchgehend drei Dinge durch den Kopf. Die beeindruckende Weise, wie perfekt das architektonische Kunstwerk erstellt wurde (es ist aus jeder Perspektive symmetrisch), die riesigen Menschenmassen und die, trotz der riesigen Menschenmassen herrschende Ruhe, während man den Taj Mahal betrachtet. Ich kann im Nachhinein definitiv sagen, der Taj Mahal hat es auf jeden Fall verdient, eines der sieben Weltwunder zu sein, denn es ist das schönste Gebäude, das ich in meinem bisher relativ kurzen Leben gesehen habe.
Ein anderer sehr komischer bzw. lustiger Fakt war die ständige Nachfrage, ausschließlich von Männern, nach Selfies mit mir. Zwei Männer, die meiner Meinung zwischen 25-30 Jahre alt waren, fragten mich sogar mit den Worten: “Can we have a Selfie with you, because you look so hot” nach einem Selfie.
In der Situation habe ich mich um ehrlich zu sein schon ein bisschen bedrängt gefühlt, den Wunsch dann anschließend aber doch erfüllt. Als ich wieder in Delhi war und dies einer Kollegin erzählte, lachte diese sehr, und meinte, dass diese Leute höchstwahrscheinlich noch nie einen Europäer gesehen haben und jetzt mit dem Foto jedem erzählen, dass sie einen neuen Freund haben. Daraufhin lachte ich und fand die Situation doch nicht mehr so seltsam.
Praktische Erfahrungen
Nach sehr kurzer Zeit und der Teilnahme an vielen verschiedenen Meetings und Events in dem Startup-Ökosystem Indien, und der Zuweisung in das Social Media Team, fing ich an, mich um die YourStory Germany Facebook Seite zu kümmern. Zusätzlich übersetzte ich die 3 sehr wichtigen YourStory Artikel über die deutsch-indische Woche.
Da ich ein sehr großes Interesse im Bereich Sportmanagement und Sport-Startups habe, bekam ich außerdem die Möglichkeit, zwei Sport-Startups (Gamtastic und SportsKPI) zu treffen. Das zweite Sport-Startup, SportsKPI, interviewte ich und werde demnächst darüber schreiben. Hierbei lud mich der Geschäftsführer direkt zu einem Bangalore Fußballspiel ein. Das ist ein weiteres Beispiel für die freundschaftliche Art Indiens.
Das wichtigste hierbei ist aber, wie ich ja hier in Indien gelernt habe, die Connections für mein zukünftiges Leben zu machen. Denn mein Ziel ist es, in Zukunft im Sport-Business arbeiten zu können. Ebenfalls gewann ich einige Erfahrungen und vieles an Wissen im Bereich SEO und Social Media hinzu. Zusätzlich durfte ich viele Ideen äußern, die jetzt in Bearbeitung sind.
Menschliche Beziehungen
Schon nach einem Monat kann ich sagen, dass ich hier Menschen, Freunde, kennengelernt habe, die ich sehr vermissen werde, wenn meine Zeit in Indien beendet ist. Bei zwei dieser Menschen würde ich von meiner Seite aus sogar sagen, dass dies Freundschaften fürs Leben sind. Da Freundschaften für mich sehr privat sind, werde ich hier keine weiteren Details nennen. Ich kann aber sagen, dass es sehr viele, sehr liebevolle, sehr offene, und sehr liebenswerte Menschen in Indien gibt und ich mich schon nach einem Monat in dieses Land verliebt habe.
Indien ist sehr familiär. Familien leben fast ihr ganzes Leben zusammen. Ein gutes Beispiel hierfür war der Besuch der Familie meines Kollegen in Bangalore. Es kamen die Eltern, die Großmutter und der Bruder zu Besuch. Sie lehnten das Hotel ab, und schliefen lieber alle zusammen in dem Zimmer meines Kollegen. In großen Teilen Indiens bleiben bzw. leben sie ein Leben lang zusammen.
Ein weiterer sehr liebenswerter Punkt der indischen Kultur ist das ganztägige Kochen mit Liebe, sodass ich während des Familienbesuches alle zwei Stunden ein neues südindisches Gericht serviert bekam. Bei jedem Gericht standen sie alle um mich herum und warteten auf meine positive Reaktion und freuten sich dann sehr, dass mir das Essen immer schmeckte. Das Essen war sehr sehr gut. Ich konnte ihre Sprache nicht verstehen, aber ich realisierte sofort, dass sie sehr liebenswert waren. Dies beeindruckte mich schwer, denn diese Form von Liebe wird einem, bei uns in Deutschland, selten von einer fremden Familie in dieser Form gegeben.
YourStory Germany
YourStory Germany ist eine herausragende Möglichkeit für den deutschen Markt, denn dort existiert kein vergleichbares Medienunternehmen in der Größe YourStorys. Das deutsche Startup-Ökosystem braucht diese Plattform, um den neuen, sehr interessanten, noch unbekannten Startups Deutschland die Möglichkeit zu geben, sich national und international präsentieren zu können. YourStory Germany wird eine große Zukunft haben, auch aufgrund der deutsch-indischen unternehmerischen Partnerschaft. Im Laufe dieses Jahres werden immer mehr Leute in Deutschland von Yourstory hören und anfangen, täglich Artikel zu lesen.
Holi
Am 1. März erlebte ich live ein sehr bedeutendes indisches Festival: Holi. Holi ist ein aus der hinduistischen Überlieferung stammendes indisches Frühlingsfest am ersten Vollmondtag des Monats Phalgun im Februar oder März. Es ist das Fest der Farben und wird sehr ausgiebig gefeiert, indem man sich gegenseitig mit Farben bewirft und einreibt. Es gibt coole Musik, leckeres Essen und sehr viel gute Laune. Holi wurde ebenfalls auf der Dachterrasse des YourStory Büros gefeiert.
Hierbei erkannte man die große Freundschaft, die in indischen Büros herrscht. Ich erkannte keinen Unterschied zu einer Geburtstagsparty in Deutschland, bei der nur Freunde teilnehmen. Dies ist ein großes Plus für Indien, denn der Zusammenhalt und die Freundschaft in der Arbeit sind sehr groß. Das bedeutet, man kümmert sich nicht nur um sich selbst, sondern hilft den Kollegen, wo es nur geht. Das ist ein richtiges Team. Dies ist etwas, wovon viele deutsche Unternehmen lernen können.
Internships - die Verbindungsbrücke
Zusammengefasst bilden der Einblick in das “boomende” Startup-Ökosystem, mit all den Besuchen der bedeutendsten Startups Indiens, die Liebe und die soziale Offenheit, die dieses Land bietet, die vielen und sehr hilfreichen Erfahrungen in dem wichtigsten Medienunternehmen für Entrepreneure Indiens, das Kennenlernen der Bedeutung von Armut, die sehr inspirierenden Orte und die Freundschaften und menschlichen Beziehungen hier, eine perfekte Grundlage für den Start in ein erfolgreiches Berufsleben.
Deshalb und aufgrund von den vielfältigen Verbindungsmöglichkeiten zwischen indischen und deutschen Unternehmen/Startups, sind Internships (Praktikanten) die ideale Lösung, um die nun startende Brücke zwischen unseren beiden Ländern, konstant erfolgreich weiterführen zu können.
Durch zukünftig vermehrte Internships, profitieren beide Länder immens voneinander, denn die indischen Unternehmen werden so automatisch von der sehr genauen und präzisen Fertigung von Produkten und Hardware und der Vorgehensweisen gestandener, seit Jahrzehnten erfolgreichen, Unternehmen Deutschlands lernen.
Die deutschen Unternehmen werden dadurch über den riesigen und spannenden Markt Indiens, die Teamfähigkeit und die großartigen IT-Software Kenntnisse Indiens lernen. Dies ist eine Win-Win Situation und ermöglicht gleichzeitig, vielen jungen Praktikanten, wie mir, wichtige Erfahrungen, die ihr weiteres berufliches und soziales Leben prägen, zu machen.
Hierbei sind die sehr strikten und mühevollen Visa Bedingungen ein Thema, an dem unbedingt gearbeitet werden muss. Denn auch ich habe ein Touristenvisa, da es viel zu schwer ist, ein kurzfristiges Arbeitsvisum bzw. ein Praktikantenvisum zu bekommen. Ebenfalls werden sehr viele Visa Anträge abgelehnt.
Dieses Thema wurde ebenfalls während dem Treffen zwischen der deutschen Delegation mit InvestIndia, unter der Teilnahme von deutschen und indischen Politikern und mehreren indischen Unternehmern, diskutiert und als entscheidenden Faktor für zukünftig erfolgreiche Projekte auserkoren.
Wenn hier, so schnell wie möglich, wichtige Änderungen vorgenommen werden, dann wird die deutsch-indische Partnerschaft eine sehr große und erfolgreiche Zukunft haben und gleichzeitig wird beiden Ländern die Möglichkeit gegeben, sich durch den Lerneffekt, enorm weiterentwickeln zu können.