GINSEP-Start in Neu-Delhi - Ein sehr wichtiges Startsignal für zukünftige Partnerschaften zwischen dem indischen und dem deutschen Ökosystem
(Translated by Lorenz Oswald)
Das Ziel der Partnerschaft ist es, internationale Projekte zwischen den beiden Ländern schneller und besser realisieren zu können. Zusätzlich wird das Projekt beide Seiten zusammenbringen, sodass sie jeweils von den Stärken des anderen Landes profitieren werden können.
Mit dem formellen Start des German Indian Startup Exchange Progam (GINSEP), unter der Aufsicht des indischen Minister für Handel und Industrie, Suresh Prabhu, am 23. Februar in Neu-Delhi, ist der Start für zukünftige Startup Kollaborationen zwischen Indien und Deutschland gesetzt.
Der Projektstart markiert ebenfalls das Ende der 5 tägigen Indien-Tour der deutschen Delegation und ihren 24 Mitgliedern. Die deutsche Delegation, die aus Investoren, Unternehmern und Politikern (die Meisten von ihnen besuchten Indien zum ersten Mal) besteht, wurde in das leuchtende indische Startup Ökosystem, vor allem in Bangalore und Delhi, eingeführt.
India Unlimited
Um zu erklären, warum Indien, nicht nur wegen des Taj Mahals, einer der wichtigsten Standorte der Welt ist, hier ein paar bedeutende Fakten über Indien:
● Indien ist heute eines der am schnellsten wachsenden Ökosysteme mit einer Wachstumsrate von 7.1 Prozent und einer $2.3 Billionen schweren Wirtschaftsstruktur (2016)
● Es ist eine der besten und größten Investment Standorte - zwischen April 2014 und September 2017 wurden insgesamt $194 Milliarden investiert
● Bis 2030 erwartet das Land $4 Billionen schwer zu sein
● Es ist das zweitgrößte Startup Ökosystem der Welt, mit über 20.000 Startups und einem dazugehörenden Schätzwert von $50 Milliarden
● Indien verfügt über mehr als 200 Incubator und Accelerator
● Die Gesamtfinanzierung im Jahre 2017 betrug $13.7 Milliarden
● Das Durchschnittsalter eines Gründers beträgt 28 Jahre in Indien
● 9% von Diesen sind weibliche Unternehmer, Wachstum von 100% in den letzten 12 Monaten ● Bangalore ist Platz 20 der weltweiten Top Startup-Städte
● 85 % der Startups befinden sich in den Großstädten
● Die zukünftigen Startup-Zentren beinhalten Nicht-Großstädte wie Jaipur, Ahmedabad, Indore, Kochi, Coimbatore, and Bhubaneswar
● Mehr als 700 Startups erheben sich von den Unicorns
● Die Top finanzierten Sektoren im Jahre 2017 beinhalten Gesundheitsfürsorge (9.463 Deals), E-Commerce (4.580 Deals), Fintech (2740 Deals), F&B (305 Deals) und EdTech (131 Deals)
● Aufstrebende Sektoren, beinhalten Agritech (Landwirtschaft stützt 60 % der indischen Bevölkerung), Logistik ($307 Milliarden Markt bis 2017), Artificial Intelligence (AI wird die nationale Produktivität auf über 40 % wachsen lassen), Life Sciences( Top 12 BioTech Zentren der Welt), Analytics ($16 Milliarden Markt bis 2025. Heute sind es $2 Milliarden)
Indem Geschäftsführer and CEO of Invest India, Deepak Bagla, die Geschichte von Indien sehr leidenschaftlich erzählte, setzte er ein großes Ausrufezeichen und erklärte dadurch warum Indien “Unlimited” ist.
Hierbei gab er Beispiele, unter welchem “Maßstab, Größe und Geschwindigkeit der Wachstum Indiens stattgefunden hat” hat. Er erklärte, dass der erste Billionen-Wachstum der indischen Wirtschaft innerhalb von 60 Jahren stattgefunden hat, der zweite Billionen-Meilenstein wurde nach 8 Jahren erreicht und die dritte Billionen wird in den nächsten 6 Jahren erreicht werden. “Als zweitgrößter Internet-Konsumenten Markt bis 2030, wird Indien zu einer immensen Kaufkraft wachsen.”, versprach er.
Nation of job creators
Liz Mohn, Vice Chairwoman von der Bertelsmann Stiftung, eröffnete das Event mit einer sehr interessanten Rede über die riesigen Möglichkeiten deutscher Investoren und Startups in Indien. Neben dem Wachstum all der großen Konzerne rund um die Welt, kam es auf Grund von vielen Jobverlusten, zu großen Tumulten. Sie sagte, dass das die Möglichkeit für Unternehmer beider Seiten war, um viele neue Jobs zu kreieren. “Die jungen Menschen müssen wissen, was in anderen Ländern abläuft. Und obwohl unser Schreibtisch heutzutage unsere Welt ist, kann nichts und niemand Face to Face Konversationen ersetzen. Es ist sehr wichtig, dass wir miteinander sprechen!”, erklärte Liz Mohn am 23. April in Neu-Delhi.
Das formelle Event wurde von wichtigen Personen beider Ländern besucht. Beispiele hierfür sind: die Vorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Liz Mohn, der parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Dirk Wiese, Martin Ney der deutsche Botschafter für Indien, der Geschäftsführer der deutsch-indischen Industrie- und Handelskammer, Bernhard Steinrücke, die Managerin der Investments des Bissell Family Office, Angela De Giacomo, der Chefredakteur von India Today Group, Raj Chengappa, die Gründerin und CEO von YourStory, Shradha Sharma, der Geschäftsführer und CEO von Invest India, Deepak Bagla, Global Trade Development, NASSCOM, und vielen weiteren Mitgliedern des Bundesverbands deutscher Startups, Unternehmern und Investoren beider Seiten.
Herausforderungen für länderübergeifende Innovationen
Indien hat schon länger begonnen, länderübergreifende Partnerschaften mit anderen erfolgreichen Startup Ökosystemen, wie z.B. Israel, Silicon Valley und Japan zu gestalten. Die größte Herausforderung, die diesen Kollaborationen entgegensteht, ist die Schwierigkeit zwischen den beiden Ländern zu reisen.
Kurzfristig ein Visum zu erhalten, ist immer noch ein Problem und deshalb finden beide Seiten, dass dieses Problem erfolgreiche Kollaborationen zwischen den beiden Ländern verhindern würde. In einem vorherigen Meeting mit dem Invest India Team, diskutierte die deutsche Delegation über die hohen Reisekosten und inwiefern diese Unternehmer daran hindern würden, mehrmals hin und her reisen zu können.
Angela De Giacomo, die Managerin der Investments des Bissell Family Office und das Köpfchen des GINSEP-Programms, erklärte den Gästen, dass die Arbeit um die fundamentalen Grundlagen dieser Initiative zu gestalten vor etwa zwei Jahren begann, als sie an den Bundesverband deutscher Startups herangetreten ist.
“Wir fanden es sehr wichtig, dass die Deutschen über den riesigen und spannenden Markt hier in Indien erfahren. Also gaben wir den deutschen Startups die Möglichkeit, in diesen komplexen Markt eintreten zu können, sodass sie einen leichten Einstieg in das Land haben und es für sie leichter sein wird, in Indien Erfolg zu haben. Durch die Hilfe des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, wurden wir sehr motiviert, das Programm jetzt zu starten und sind sehr glücklich dies jetzt hier und heute auch vollziehen zu können”, verkündete Angela De Giacomo sehr stolz.
Der Bundesverband deutscher Startups hat 750 Startups und 50 Gesellschaften als Partner. Während deren Interaktionen mit indischen Startups auf ihrem Indien-Trip, lernten sie, dass es drei bedeutende Erwartungen von der indischen Startup Seite gibt: neue technologische Kollaborationen, das Lernen der deutschen Präzision und die Kreation von Partnerschaften, mit Hilfe dieser, sie die Möglichkeit erhalten würden, ihre Innovationen nach Deutschland bringen zu können.
Indem Mirco Dragowski, der Geschäftsführer des Bundesverbands deutscher Startups, sich mit den Worten: “Es existieren viele Herausforderungen, wenn Startups Partnerschaften gründen wollen. Wir versuchen jede dieser Herausforderungen zu meistern.” an die indischen Unternehmer wandte, sorgte er für große Aufbruchsstimmung.
Die wichtigsten Angelpunkte, für deutsche Engels-Investoren, um ihr Kapital oder ihre Mühe in Indien zu investieren, sind Vertrauensbildung und die Aussicht auf fruchtbare Partnerschaften. Burkhard, ein Investor, der die deutschen Delegation begleitet, sagte: “Durch meinen jetzigen Besuch hier in Indien, habe ich aus erster Hand erfahren, dass ich mir selber im Klaren sein muss, wie ich es möglich machen kann, eine Partnerschaft mit einem indischen Startup oder Unternehmen eingehen zu können, unter dem Fakt, dass ich nicht in der Lage sein werde die Leute wöchentlich oder auch monatlich zu sehen. Das bedeutet, dass Vertrauen und Verständnis hierbei jeweils essenzielle Rollen spielen, sodass wir schwierigere Zeiten zusammen gut überstehen werden können.”
Laut Raj Chengappa, dem Chefredakteur von India Today, muss man aber auch über negative Neuigkeiten diskutieren: “Die schlechte Neuigkeit ist, dass das Ökosystem arm ist, an einem Mangel von bahnbrechenden Innovationen, komplexen Kontrollsystemen und einer immens einschränkenden Steuerlast, leidet, und es deshalb immer schwerer wird ein Startup zu gründen. Und natürlich ist das Scheitern immer noch ein großer Hindernisfaktor!”, sagte er.
Offene Türen
Angelas sehr interessante Aussage: “Indien steht niemals still, nicht einmal in einem Verkehrsstau,” erklärt ihr korrektes Verständnis über die Bedeutung eines Landes, dass sich immer weiterentwickelt. Deswegen war es keine große Überraschung, dass der beste Beitrag, in Form eines Rates: “Wenn Sie deutsche Investoren dazu kriegen wollen, in euer Geschäft zu investieren, wäre es sehr hilfreich einen zusätzlichen indischen Investor, der sehr vertrauenswürdig ist und einen guten Ruf besitzt, an Bord zu haben.” von Angela geäußert wurde. Denn wenn der deutsche Investor dem indischen Investor vertraut, sollte es kein großes Problem mehr sein, dass es, aufgrund der großen Distanz, zu keinen wöchentlichen persönlichen Meetings kommen wird.
Ihre Empfehlung an das Invest India Team, Gruppendiskussionen über dieses Thema, hinter geschlossenen Türen, durchzuführen, und hierfür große Events versuchen zu vermeiden, erklärte sie wie folgt: “Versucht kleinere Treffen, an kleinen Rundtischen oder in Form von Diner-Treffen, zu organisieren. Hier können sich deutsche und indische Investoren gegenseitig austauschen, sodass sie einen einheitlichen Gedankengang haben. Denn, wenn der deutsche Investor dem indischen Investor vertraut, wird der indische Investor exakt das durchführen können, wozu der deutsche Angel-Investor nicht in der Lage ist, nämlich, persönlich vor Ort mit jeglichen Mitteln dafür sorgen, dass alles so läuft wie es laufen soll. Ich finde das ist sehr wichtig!”
Angela De Giacomo erzählte zusätzlich, dass die GINSEP Vision, durch das Treffen zwischen dem indischen Prime Minister Modi und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel im letzten Jahr, sehr stark beflügelt wurde. “Deren gemeinsame Aussage, dass Indien und Deutschland eine Partnerschaft starten sollten, öffnete sehr viele Türen für uns.”, fügte sie hinzu.
Nachdem die Delegation zurück nach Deutschland gereist ist, werden die Startup Teilhaber von beiden Seiten auf sehr viel schwere Arbeit stoßen, um sicherstellen zu können, dass die Tür zwischen diesen beiden bedeutenden Ländern weiterhin offen bleibt.